Breitbandausbau
Breitbandausbau in Priestewitz komplett
Der geförderte Breitband-Ausbau in der Gemeinde Priestewitz, im Landkreis Meißen, ist abgeschlossen. 1.750 Haushalte und Gewerbetreibende in den bisher unterversorgten Orten profitieren nun von der Schließung der sogenannten „weißen Flecken“ im Landkreis Meißen. Die SachsenEnergie AG erschloss die 22 Ortsteile Altleis, Baselitz, Baßlitz, Blattersleben, Böhla, Böhla Bahnhof, Döschütz, Gävernitz, Geißlitz, Kmehlen, Kottewitz, Laubach, Lenz, Medessen, Nauleis, Piskowitz, Porschütz, Priestewitz, Stauda, Strießen, Wantewitz und Zottewitz. Insgesamt 350 km Glasfaserkabel führen nun in die Häuser und versorgen die Menschen in Priestewitz mit superschnellem Internet mit Übertragungsraten von bis zu 1.000 MBit/s (1 GBit/s) Übertragungsgeschwindigkeit. Die insgesamt sechs Bahnquerungen stellten bei der baulichen Umsetzung eine besondere Herausforderung dar.
Mit dem Breitbandausbau hat sich die Gemeinde Priestewitz zum Ziel gesetzt, in allen Teilen der Gemeinde mit einer Versorgung von weniger als 30 Mbit/s im Download eine umfassende und flächendeckende Versorgung der Anschlussnehmer mit Bandbreiten von mindestens 50 Mbit/s, bei mehr als 80 % der Anschlüsse im Projektgebiet sogar 100 Mbit/s oder mehr, zu erreichen. Damit soll die Wohn- und Lebensqualität in unserer ländlich geprägten Gemeinde gesteigert werden. Die Einschränkungen auf Grund der Corona-Pandemie haben gezeigt, dass Home-Office sowie digitale Lernplattformen in Zukunft eine größere Rolle als bisher einnehmen werden. Dies ist jedoch nur möglich, wenn ausreichende Internetverbindungen vorhanden sind.
Vor Vergabe der Leistung erfolgte ein Markterkundungsverfahren sowie im Anschluss dessen eine EU-weite Ausschreibung. Im Laufe des Ausschreibungsverfahrens wurden die Anzahl der zu erschließenden Adressen erhöht, da einige Telekommunikationsunternehmen ihre Eigenausbauerklärung zurückgenommen haben. Hierzu waren intensiven Abstimmungen mit den Förderbehörden notwendig. Nach Erhalt der endgültigen Fördermittelbescheide wurde die Leistung im Oktober 2020 an die ENSO Netz GmbH vergeben. Auf Grund einer zwischenzeitlich erfolgten Fusionierung entstand aus der Verbindung von DREWAG und ENSO die SachsenEnergie AG, welche bis Ende 2023 den Breitbandausbau in Priestewitz umgesetzt, hat.
Nach dem Markterkundungsverfahren war geplant, voraussichtlich 1.224 Haushalte, 112 Unternehmen sowie 2 Schulen in insgesamt 16 Ortsteilen mit einem Glasfaseranschluss bis zum Haus zu versorgen. In den Ortsteilen Medessen, Zottewitz, Döschütz, Blattersleben, Geißlitz und Böhla Bahnhof war kein Ausbau vorgesehen, da diese Ortsteile nicht als unterversorgt gelten. Lediglich einzelne Grundstücke der Ortsteile Geißlitz und Böhla Bahnhof, welche derzeit mit weniger als 30 Mbit/s versorgt sind, wurden in das Ausbauprojekt aufgenommen.
Zusätzlich nutzte die SachsenEnergie AG die vom Fördermittelgeber angebotene Möglichkeit, nicht förderfähige Grundstücke, welche direkt an der Haupttrasse liegen, unter bestimmten Voraussetzungen auf eigene Kosten zu erschließen (Vortrieb auf Basis von Reservekapazitäten). Die betreffenden Grundstückseigentümer wurden von der Sachsen Energie AG direkt kontaktiert.
Ungeachtet des laufenden Förderverfahrens legte der Bund im April 2021 ein neues Förderprogramm für den geförderten Ausbau der "Grauen Flecken" auf. So werden die Gebiete bezeichnet, welche bereits über Übertragungsraten von mehr als 30 Mbit/s bis 100 Mbit/s verfügen. Ende Oktober 2021 informierte der Projektträger des Bundes, dass die verbesserten Rahmenbedingungen aus dem Graue-Flecken-Programm auch für die Durchführung laufender Projekte genutzt werden können. Die Gemeinde Priestewitz ergriff diese Chance und reichte am 20.12.2021 einen entsprechenden Änderungsantrag ein, welcher mit Schreiben vom 07.04.2022 (Bund) und vom 27.04.2022 (Land) positiv beschieden wurde. Somit war auch eine Erschließung der Ortsteile Medessen, Döschütz sowie der restlichen Adressen in Blattersleben, Zottewitz, Geißlitz und Böhla Bahnhof möglich.
Da der Breitbandausbau mit Fördermitteln von Bund und Land umgesetzt wird, sind verschiedene Auflagen beim Ausbau zu beachten. So steht z.B. das mit Förderung errichtete Netz auch anderen Anbietern zur Verfügung. Welche dies sein werden, wird sich erst mit der Marktentwicklung zeigen. Die Gemeinde Priestewitz hat darauf keinen Einfluss.